Der Deutsche Werkbund Hessen ist Partner der Initiative »New European Bauhaus«

Grafik: © Europäische Union
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Die am 3. Mai 2021 ausgesprochene Aufnahme des Deutschen Werkbundes Hessen als Partner der Initiative »New European Bauhaus« verstehen wir als Auszeichnung des Deutschen Werkbundes und als Anerkennung seiner Arbeit.

Die Ernennung bestätigt den DWB Hessen in seiner Programmarbeit und beflügelt ihn, im Konzert europäischer Partner seinen Beitrag zu den Zielen der Initiative New European Bauhaus vor dem Hintergrund der Anforderungen des European Green Deal weiter zu intensivieren.

Jochen Denzinger beim WIDD 2019<br/>Foto: © iconstorm
Jochen Denzinger beim WIDD 2019
Foto: © iconstorm

Wie es begann

Als der Deutsche Werkbund Hessen zusammen mit seinem Kooperationspartner Iconstorm am 26.6.2019 den World Industrial Design Day Frankfurt 2019 (WIDD Frankfurt) unter dem Titel »Werte und Versprechen – Rollen des Industriedesign in einer smarten Welt« veranstaltete, stellten wir uns die Frage, ob eine spezifisch deutsche Tradition im Sinne von Werkbund, Bauhaus und hfg Ulm auch in der Gegenwart zielführend sei oder ob dieser historische Verweis eher das Wunschdenken der Designer widerspiegele?

Ein Komplex, dem sich rund ein Jahr später im September 2020 auch die Rede der Präsidentin der Europäischen Kommission, Frau von der Leyen, vor dem Europaparlament »Zur Lage der Union 2020« unter dem Titel »Die Welt von morgen schaffen: eine vitale Union in einer fragilen Welt« widmete. In dieser Ansprache skizzierte sie die Visionen der Europäischen Kommission im Rahmen der Leitprojekte NextGenerationEU, European Green Deal (EGD) und New European Bauhaus für die Zukunft der Europäischen Union.

In der folgenden Ausgabe des World Industrial Design Day Frankfurt 2020, der pandemiegeschuldet als Hybridveranstaltung am 1.10.2020 unter dem Titel »Das neue Neu – Chance oder wishful thinking?« stattfand, wurde die Diskussion fortgesetzt. Dabei wurden die politische Dimension von Gestaltung und die Chancen im Wandel betont – u.a. durch die Teilnahme der ehemaligen Bundesministerin Brigitte Zypries. Fast tagesaktuell wurde auch auf die elektrisierende Initiative des New European Bauhaus Bezug genommen. Das auf Winston Churchill zurückgehende Bonmot »Never let a good crisis go to waste«, das wir als Motto der Veranstaltung wählten, fand hier seine unerwartete aber sehr willkommene Entsprechung.

Ulf Kilian (links) und Jochen Denzinger (rechts) beim WIDD 2020<br/>Foto: © iconstorm
Ulf Kilian (links) und Jochen Denzinger (rechts) beim WIDD 2020
Foto: © iconstorm

Was es ist

Frau von der Leyens Rede vor dem Europaparlament ist ein starkes Statement, wie es politisch anderenorts nicht zu finden ist; ein Bekenntnis, das wirtschaftliche Prosperität nicht auf Kosten der Zerstörung der menschlichen Lebensgrundlagen, sondern in Achtung, Respekt vor und in Abhängigkeit von diesen ermöglichen soll.

Das New European Bauhaus ist eine interdisziplinäre, kreative Experimentier- und Vernetzungsplattform, an der Schnittstelle von Wissenschaft und Technologie, Kunst und Kultur, Ökologie und Ökonomie.
Der European Green Deal fordert für die Europäische Union eine ökonomische Transformation hin zu einer zeitgemäßen, d.h. nachhaltigen wettbewerbsfähigen Wirtschaft.

Klimawandel und Umweltzerstörung werden als existenzielle und globale Bedrohungen benannt. Zeitleisten, Arbeitsfelder und Investitionsrahmen werden in dieser ambitionierten Vision konkret gesetzt und geben Verbindlichkeit für die sich daraus ergebenden Aufgaben.

Mit dem Neuen Europäischen Bauhaus wird das Ziel verfolgt, den Grünen Deal zu einer kulturellen, auf den Menschen bezogenen sowie positiven und greifbaren Erfahrung zu machen. Nachhaltigkeit, Ästhetik und Inklusion bilden die drei Hauptwerte/Aufgabenfelder des NEB.

Als offizieller Partner der Initiative New European Bauhaus nehmen wir die sich aus diesem europäischen Zukunftsprojekt ergebenden Herausforderungen an. New European Bauhaus und European Green Deal sind dem Werkbund »wie auf den Leib geschrieben«. Der interdisziplinäre Ansatz, der dem Werkbund als wirtschaftskultureller Vereinigung 1907 »in die Wiege« gelegt wurde, lässt sich an den Typologien der Mitglieder des Deutschen Werkbundes Hessen ablesen. Diese kommen aus den Bereichen: Architektur, Stadt-, Regional- und Landschaftsplanung, Urbanistik, Stadtentwicklung; Wirtschaft (Handwerk, klein- und mittelständische Unternehmen), Design, Kunst/Kunst- und Kulturinstitutionen, Geisteswissenschaften, Geschichtswissenschaften, Politikwissenschaft, Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften, Erziehungswissenschaften, Rechtswissenschaft; Geografie, Denkmalpflege Schul- und Hochschullehre, Ingenieurwissenschaften, Publizistik, Journalistik.

Was folgt

Der Deutsche Werkbund Hessen versteht dieses europäische Zukunftsprojekt als Qualitäts-Projekt. Wie wollen wir zukünftig leben?
Die Frage nach der Qualität von Produkten, Verfahren, Lebensräumen und Lebens- und Produktionsweisen steht seit 1907 auf der Agenda des Werkbundes und bis heute im Mittelpunkt der Arbeit des Werkbundes Hessen.

Aktuell verfolgen wir neben der weiterhin jährlich geplanten Organisation des World Industrial Design Day Frankfurt das ebenfalls in Kooperation mit der Agentur Iconstorm entstandene Expertenformat „Nachhaltige Innovation Gestalten“. Diese neue Veranstaltungsreihe bringt an einem runden Tisch Unternehmer, Wissenschaftler, Politiker und Gestalter über Wege und Verfahren eines verantwortlichen Wirtschaftens ins Gespräch. Insgesamt sieben Veranstaltungen sind ab Spätsommer geplant; die Reihe wird, wie der WIDD Frankfurt, vom hessischen Wirtschaftsministerium gefördert.
»Next Quality Circle« (NQC) betitelt eine Projekteinreichung beim New European Bauhaus selbst, die als Plattform-Projekt unsere europäischen NEB-Partner vernetzten soll. Der NQC soll eine experimentelle Plattform zur Entwicklung eines komplexen, verantwortungsvollen Qualitätskonzepts und der ihm zugrundeliegenden Kriterien bilden. Das Projekt ist eine Kooperation von Iconstorm, re:nu/sustainable culture und dem Deutschen Werkbund Hessen.

Der World Industrial Design Day Frankfurt 2021 findet im Herbst seine Fortsetzung. Er wird die Ausgestaltung des New European Bauhaus auf regionaler Ebene (d.i. Frankfurt/ RheinMain) thematisieren. Bis dahin wird der Deutsche Werkbund Hessen mit den regionalen Kommunen, Partnern und Akteuren Kontakt aufnehmen, um ein agiles Netzwerk innerhalb dieses Projekts zu organisieren.

Der Deutsche Werkbund Hessen selbst ist Partner eines größeren Netzwerks, das die Deutschen Werkbünde Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Nord, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt umfasst. Die Kolleginnen und Kollegen sind ausdrücklich eingeladen, sich in unsere Projekte einzubringen.

Inhalt

Datum

27.05.2021

Verfasser

Deutscher Werkbund Hessen e.V.

Tags

Mitteilungen
Ulf Kilian (links) und Jochen Denzinger (rechts) beim WIDD 2020<br/>Foto: © iconstorm
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